Rechtliche Fehler auf Websites

10 rechtliche Fehler auf Websites und wie du sie vermeidest

Als Website-Betreiber in Deutschland ist es entscheidend, die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen, besonders wenn du kommerziell tätig bist, um Bußgelder, Abmahnungen und andere rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Hier sind die 10 häufigsten rechtlichen Fehler auf Websites und wie du sie vermeiden kannst:

1. Impressum vergessen

Strafe: Bußgeld bis zu 50.000 Euro.

Wie vermeiden?

Stelle sicher, dass dein Impressum die folgenden Informationen enthält:

  • Name und Anschrift des Betreibers
  • Kontaktdaten (E-Mail, Telefon)
  • Registergericht und Registernummer (falls vorhanden)
  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (falls vorhanden)
  • Wirtschafts-ID (falls vorhanden)
  • Berufs­haftpflicht­versicherung (falls vorhanden)
  • Vertretungsberechtigte Personen (falls zutreffend)
  • Inhaltlich verantwortliche Person
  • Bei juristischen Personen: Rechtsform und vertretungsberechtigte Personen
  • bei reglamentierten Berufen – behördliche Zulassung
  • Hinweis auf Streitschlichtungsportal der EU
  • Informationen über Teilnahme an einem Streitbeilegungsverfahren

2. Datenschutzerklärung fehlt

2. Datenschutz-
erklärung fehlt

Strafe: Bußgeld bis zu 20.000.000 Euro oder 4% des weltweiten Jahresumsatzes.

Wie vermeiden?

Erstelle eine Datenschutzerklärung, die folgende Informationen enthält:

  • Zweck der Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung
  • Rechtsgrundlage für die Verarbeitung
  • Empfänger oder Kategorien von Empfängern der personenbezogenen Daten
  • Dauer der Speicherung
  • Rechte der betroffenen Personen (Auskunft, Berichtigung, Löschung, Widerspruch)

und noch andere Informationen.*

*Benutze für die Erstellung einer Datenschutzerklärung ein Datenschutzgenerator (z. B. von eRecht24)

3. Keine SSL-Verschlüsselung

Strafe: Bußgeld bis zu 300.000 Euro.
 
In Deutschland kann das Fehlen einer SSL-Verschlüsselung unter bestimmten Umständen zu einer Abmahnung führen. SSL-Verschlüsselung (Secure Sockets Layer) ist wichtig, um die Datenübertragung zwischen dem Benutzer und der Website zu schützen. Besonders bei der Übertragung sensibler Daten, wie z.B. personenbezogener Informationen oder Zahlungsdaten, ist eine SSL-Verschlüsselung vorgeschrieben (DSGVO).

Installiere ein SSL-Zertifikat auf deiner Website, um eine sichere Verbindung zwischen dem Webserver und dem Browser des Besuchers herzustellen. Dies ist besonders wichtig, wenn auf deiner Website personenbezogene Daten übertragen werden.

4. Verletzung von Urheberrechten

Strafe: Abmahnung mit Unterlassungserklärung und Schadensersatzforderungen.
 
Verwende nur Bilder, Texte, Schriftarten, Audio (Musiktiteln) und Videos, für die du entweder die Nutzungsrechte besitzt oder die unter einer Lizenz stehen, die ihre Verwendung erlaubt (z. B. Creative Commons-Lizenzen).

Beachte auch, dass das Zitatrecht eingehalten wird.*

Falls du Tipps zu z. B. Foto- oder Schriftendatenbanken benötigst, schreibe mich an.

5. Fehlende Einwilligung für Cookies

Strafe: Bußgeld bis zu 50.000 Euro.
 
Informiere deine Besucher über die Verwendung von Cookies und hole ihre Einwilligung ein, bevor du Cookies setzt. Verwende Cookie-Banner oder Pop-ups, um diese Einwilligung einzuholen.

Wenn du z. B. YouTube-Videos, Calendly, Google Maps oder irgendwelche Tracking-Tools etc. auf deiner Website nutzt, setze bitte einen Cookie-Banner ein.

Für technisch notwendige Cookies benötigst du keinen Cookie-Banner.
 
 *Falls du einen Artikeln über die Cookie-Bannern, die rechtlich in Ordnung sind, benötigst, schreibe mich an.

6. Irreführende Werbung

Strafe: Abmahnung mit Unterlassungserklärung und Schadensersatzforderungen.
 
Stelle sicher, dass Werbung klar als solche erkennbar ist und keine irreführenden Aussagen enthält.

Dies gilt für alle Werbeformen, einschließlich Anzeigen, gesponserter Beiträge und Affiliate-Links.

Achte darauf, dass gesponserte Inhalte klar als Werbung gekennzeichnet sind, um Transparenz für die Nutzer zu gewährleisten. Vermeide übertriebene oder falsche Behauptungen über Produkte oder Dienstleistungen.

Prüfe regelmäßig deine Werbeinhalte, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und keine Täuschung der Verbraucher stattfindet. 

7. Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht

Strafe: Abmahnung mit Unterlassungserklärung und Schadensersatzforderungen.
 
Beachte das Wettbewerbsrecht und vermeide wettbewerbswidrige Handlungen auf deiner Website, wie z. B. irreführende Werbung, unzulässige Vergleichswerbung oder Verletzung von Markenrechten.

8. Fehlende rechtliche Absicherung von Kundenrezensionen

Strafe: Bußgeld bis zu 50.000 Euro.
 
Stelle sicher, dass Kundenrezensionen rechtlich einwandfrei sind, indem du sie auf rechtswidrige Inhalte prüfst und gegebenenfalls vor der Veröffentlichung moderierst. Überprüfe Rezensionen auf beleidigende, diskriminierende oder anderweitig unzulässige Inhalte.

Falsche oder gefälschte Rezensionen können ebenfalls zu rechtlichen Konsequenzen führen.

Hole bitte die ausdrückliche Einwilligung deiner Kunden zur Veröffentlichung ihrer Rezensionen ein, um rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.

9. Verstoß gegen Jugendschutzbestimmungen

9. Verstoß gegen Jugendschutz-
bestimmungen

Strafe: Bußgeld bis zu 500.000 Euro.
 
Achte darauf, dass deine Website keine jugendgefährdenden Inhalte enthält und dass der Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten entsprechend gesichert ist.

Stelle sicher, dass Altersbeschränkungen eingehalten und entsprechende Schutzmechanismen implementiert werden.

10. Beachte DSGVO-Regeln

Stelle sicher, dass du alle Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfüllst. Dazu gehören unter anderem:

  • Serverstandort: Verwende Server in der EU, vorzugsweise in Deutschland, um den Datenschutzanforderungen gerecht zu werden.
  • Datensicherheit: Implementiere technische und organisatorische Maßnahmen, um personenbezogene Daten zu schützen.
  • Datenschutzbeauftragter: Ernennen einen Datenschutzbeauftragten, wenn dies gesetzlich erforderlich ist (ab 20 Mitarbeitern ist es Pflicht).

Indem du diese rechtlichen Anforderungen erfüllst, kannst du teure Bußgelder und Abmahnungen vermeiden und sicherstellen, dass deine Website rechtlich einwandfrei ist. Wenn du unsicher bist, solltest du immer einen Rechtsanwalt konsultieren, um rechtlichen Rat zu erhalten.

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